Heimische Betriebe fördern und bewusst konsumieren
Regionaler Konsum fördert die Nachhaltigkeit, den Erhalt der Kulturlandschaft, den sozialen und regionalen Wirtschaftskreislauf und ist eine Bereicherung für unsere körperliche Gesundheit.
Wir als Konsumenten tragen jeden Tag mit unserer aktiven Kaufentscheidung zur Stärkung - oder Schwächung - unserer regionalen Wirtschaftssituation bei. Ganz genau, wir sind auch für die Schwächung verantwortlich! Denn: wenn wir beispielsweise ganz unbedacht zu einem Produkt greifen, nur weil es um ein paar Cent günstiger ist als das regional produzierte, vergeben wir den Produktionsauftrag automatisch an einen (oft) im Ausland produzierenden Betrieb - das macht unter anderem den Preis. Da kommt uns ganz einfach die Verkaufspsychologie in die Quere.
Im direkten Kontakt zum Produzenten
Die Nähe zum Produzenten ist in unserer heutigen Zeit, die von Anonymität und Unsicherheiten geprägt ist, ein kostbares Gut und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Der direkte Austausch und die Kommunikation mit dem regionalen Produzenten schafft Vertrauen. Das wiederum motiviert, regelmäßig beim Bauern, Metzger, Fischzüchter und Senner vor Ort einzukaufen und auch an Freunde und Bekannte weiterzuempfehlen. Inzwischen wird sich bereits unter jungen Menschen zusammengetan, um abwechselnd größere "Sammeleinkäufe" zu tätigen - eine wirklich tolle Entwicklung!
Landwirtschaft in Tirol: klein, aber fein!
Landwirtschaft ist weit mehr als nur Nahrungsmittelproduktion: Sie prägt unsere Landschaft. Aber nur wenn sie weiterhin, wie bei uns in Tirol, kleinteilig betrieben wird und nicht als großflächige Monokultur, bleibt unsere Kulturlandschaft so, wie wir sie kennen und wertschätzen. Je kleinteiliger die Landwirtschaft ist, umso größer ist die Biodiversität. Ausgewogene Böden sind die Basis für eine nachhaltige Produktion. Gesunder Ackerboden enthält pro Schaufel ca. eine Milliarde Mikroorganismen. Ein Teil lebt nur kurz, ein anderer Teil länger, es ist also ein ständiges Kommen und Gehen und in der Natur ein selbsterhaltender Kreislauf. In einem ausbalancierten Naturkreislauf haben Schädlinge genauso wie Nützlinge ihre Daseinsberechtigung und ihren Platz. Bringt man dieses Gleichgewicht aus der Balance, entstehen Probleme.
Die Vorteile bewussten Konsumverhaltens
- Verringerung des Co2 Fußabdruckes: Nicht-regionale und importierte Produkte bedeuten längere Transportwege und damit mehr Emissionen. Die Wahl von heimischen Produkten tut der Umwelt nur Gutes!
- Vertrauen zwischen Produzent und Konsument
- Unabhängige Produzenten: Produzenten, die regional erzeugen und vermarkten, müssen nicht auf dem internationalen Markt konkurrieren. Ohne den internationalen Preisdruck entsteht eine faire Preisgestaltung.
- Versorgungssicherheit: Regionale Produkte sind auch in Zeiten verfügbar, in denen der globale Markt stark schwankt oder Lieferketten instabil sind.
Dies haben uns die letzten Jahre „Corona-Krise“ erkennen lassen: wir verfügen selbst über wertvolle und qualitative Produkte im Land, weil wir das Handwerk zur Erzeugung und die Möglichkeit zur Vermarktung haben! Der Konsument ist derjenige, der dieses Angebot aktiv nutzen oder ablehnen kann.
Angebote vom Bauernmarkt, Direktvermarkter, Hofläden
Vielleicht ist es uns nicht bewusst, aber wir können bei uns in Tirol bereits aus einem wirklich breitgefächerten Angebot unsere heimisch produzierten Lebensmittel auswählen! Verschiedenste Angebote stehen uns dabei zur Verfügung, sei es beispielsweise der regelmäßig stattfindende Bauernmarkt, wo viele Landwirte zusammenkommen, Direktvermarkter mit bequemen Lieferservice vor die Haustür oder Hofläden, die sich oft im Umkreis von nur wenigen Kilometern befinden.
Unsere Tipps im Tiroler Unterland
Hier habt ihr noch eine kleine Auswahl unserer persönlichen Tipps, wo wir selbst gerne Lebensmittel beziehen (daher sind die angeführten Produzenten im Raum Tiroler Unterinntal angesiedelt - es gibt natürlich viele, viele mehr...!):
- Gemüse: Tiroler Gemüsekiste - Direktvermarkter (ihr seid ja schon auf unserer Seite 🙂 )
- Nudeln und Putenfleisch: Gerti's Hofladen - Fam. Kistl aus Kundl
- Rindfleisch (Pinzgauer Rind): Gruberhof - Fam. Knoll aus Kundl
- Fleisch- und Wurstprodukte: Metzgerei Wimpissinger in Reith im Alpbachtal
- Fisch: Fam. Rupprechter aus Bad Mehrn, Brixlegg (direkt vor Ort oder jeden 1. Samstag im Monat am Bauernmarkt in Brixlegg)
- Äpfel, Birnen, je nach Verfügbarkeit Zwetschken: Obstbau Giner - Fam. Giner Barbara und Thomas aus Thaur
- Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren: Floberry aus St. Gertraudi, Brixlegg
- Käse und Milchprodukte: über die Tiroler Käsekiste (Direktvermarkter) oder vor Ort in der Käserei Reith im Alpbachtal
Nehmen wir uns nun also selbst an der Hand und machen uns bewusst, zu welchen Produkten wir tagtäglich greifen. Genau das macht den Unterschied, und genau damit können wir eine langfristige Änderung im allgemeinen Konsumverhalten sowie in der Stabilisierung unserer regionalen Wirtschaft erzielen. Wir alle tragen die Verantwortung und können zusammenhelfen, bei uns selbst fängt es an.