Wertvolles Lagergemüse

Unser wunderbares Wintergemüse weilt oft im Schattendasein und ist nicht bei jedermann beliebt. Jedoch schenkt uns dieses eine Vielzahl an wichtigen und wertvollen Inhaltsstoffen.

Viel Zeit für die Nährstoffaufnahme

Fast alle Herbstgemüsesorten stehen während des Jahres sehr lange am Feld. Die heranwachsenden Früchte hatten also viel Zeit, um Nährstoffe aufzunehmen. Die im Boden befindlichen Mineralstoffe und Spurenelemente werden durch Feuchtigkeit gelöst und über das Wurzelsystem aufgenommen. Deshalb enthält Herbst- und lagerfähiges Wintergemüse besonders viel Eisen, Kalzium, Magnesium, Mangan, Zink, Kupfer und vieles mehr. All diese lebensnotwendigen Stoffe wirken basisch und helfen, die Säureanflutung im Körper zu reduzieren!

Gesunde Pflanze = gesunder Mensch

Das Immunsystem der Pflanzen funktioniert ähnlich wie das des Menschen: je mehr gesunde und lebensnotwendige Stoffe vorhanden sind, umso länger bleibt man "frisch und knackig", umso robuster ist die Frucht (der Mensch) gegenüber Virus- und Bakterienerkrankungen.
Nehmen wir als Beispiel die zur jetzigen Jahreszeit verfügbaren Gemüsesorten Kürbis oder Karotten. Sie enthalten den orangen Farbstoff Carotin, welcher bekannterweise die Augengesundheit unterstützt, den Alterungsprozess verlangsamt, als Antioxidanz wirkt und die Körperzellen schützt. Dann finden wir besonders im Kürbis viel Vitamin B und Folsäure, welche die Myelinschicht aufbauen (das ist die Schicht, die die Nerven umgibt). Eine bekannte Redensart besagt ja, dass "die Nerven blank liegen" und beschreibt also eine zu dünne Myelinschicht. Mit der Aufnahmen von u.a. genügend Vitamin B kann man dementsprechend also "blanken Nerven" vorbeugen.

Lagergemüse-Sorten

Diese Gemüsesorten werden nun für die Einlagerung geerntet und beziehen bald ihr Winterlager:

  • Karotte
  • Kartoffel
  • Pastinake
  • Sellerie
  • Lauch
  • Kraut (Blaukraut & Weißkraut)
  • Kohl (Wirsing)
  • Rohnen & Co.

Im November möchten wir euch einige lagerfähigen Gemüsesorten näherbringen, interessante Fakten mit euch teilen und auch zeigen, wie so ein Gemüselager bei den Landwirten aussieht.

Interessantes

Quelle: "Wunderbares Wintergemüse" von Uschi Korda & Erwin Werlberger (Servus Verlag) / Zentrum der Gesundheit https://www.zentrum-der-gesundheit.de/

Wie sieht denn so ein Lagerraum für Gemüse eigentlich aus?

Gemüselager bei den Landwirten

Am besten lagert das Gemüse bei Temperaturen im niedrigen, einstelligen Bereich. Wichtig ist, dass der Lagerraum eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweist. Denn ist der Raum zu trocken, würde das Gemüse die eigene Feuchtigkeit an die Luft abgeben und somit austrocknen, also "letschert" werden, wie wir in Tirol so schön sagen.

Für Wurzelgemüse wie Sellerie, Karotten, Kartoffeln oder Pastinaken gilt, dass es ungewaschen gelagert wird. Die Erde hält das Gemüse feucht und schützt es so vor Austrocknung oder Schädlingen.

Am landwirtschaftlichen Betrieb herrscht ideales Raumklima für die Überwinterung.

Das Wintergemüse fühlt sich hier definitiv wohl und versorgt uns so in den Wintermonaten mit reichlich Vitaminen und Nährstoffen.

Überwinterung am Feld

Einige wenige Gemüsesorten können es mit dem grimmigen Frost aufnehmen und am Acker überwintern. Beispielsweise gibt es winterharte Lauchsorten. Der ziert dann in den kalten Wintermonaten vereinzelte Abschnitte der ansonsten abgeernteten Gemüsefelder. Kommt dann der Frühling, ist das Erntefenster dafür allerdings recht knapp, da der Lauch ansonsten austreibt und anfängt zu blühen. Im Vergleich zum winterharten Lauch ist der Herbstlauch nur bedingt und bei hoher Luftfeuchtigkeit lagerfähig.