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Ein Tiroler Radieschen stellt sich vor

Gemüsebaugebiet Thaur: wo sich das Radieschen wohl fühlt

Das Gemüseanbaugebiet rund um Thaur, am Fuß der Nordkette in unmittelbarer Nähe zu Innsbruck, wird auch „der größte Gemüsegarten Tirols“ genannt – zurecht! Das spezielle Mikroklima begünstigt den Anbau vieler verschiedener Gemüsesorten. Nicht umsonst sind die Landwirte, mit denen wir als Tiroler Gemüsekiste zusammenarbeiten, in Thaur ansässig und produzieren dort als kleinstrukturierte Familienbetriebe ihr hochwertiges Gemüse und Obst.

Das Radieschen fühlt sich hier in Thaur besonders wohl, …

... weil die geografische Gunstlage dem Radieschen so richtig gut passt. Thaur ist das Hauptanbaugebiet des Radieschens für ganz Österreich! Diese Gunstlage mit einem ganz speziellen Mikroklima setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Einerseits ein steiniger Boden, der die Wärme der Sonne speichert und in der Nacht abgibt. Die sonnige Hanglage am Fuße der Nordkette sorgt für viele Sonnenstunden. Durch die häufige Föhnsituation im Raum Innsbruck wird die Wetterlage begünstigt. Schlußendlich verfügt die Region über genügend frisches und qualitatives Quellwasser aus dem Karwendel.

... weil das Radieschen speziell den kurzen Tag liebt, wo die Temperatur aber dennoch schon passt. Das gibt's bei uns im Frühjahr, wo Thaur aufgrund seines Mikroklimas sehr früh über schneefreie Flächen verfügt, und im Herbst.

... weil es seinen ganz persönlichen Auftritt hat! Und zwar beim Radieschenfest in Hall, in unmittelbarer Nähe von Thaur. Hier wird am letzten Samstag im April die Radieschenernte mit tausenden Besuchern gefeiert. Eine jährlich gekürte "Radieschenprinzessin" hat die große Ehre, dieses knackige Frühlingsgemüse zu präsentieren. 2022 durfte diese Aufgabe Raffaela Puelacher, Tochter unseres Landwirts Familie Puelacher, übernehmen.

Raffaela Puelacher als Tiroler Radieschenprinzessin

Das Leben eines Radieschens

Wie sieht der Werdegang eines Radieschens aus? Schauen wir es uns an... 😉

Die Auswahl des Samenkorns: Präzisions-Saatgut darf's sein

Beim Saatgut handelt es sich um ein so genanntes Präzisions-Saatgut. Es ist also von gleichmäßiger Größe, jedes Korn misst zwischen 2,75 und 3 mm im Durchmesser. Der Grund dafür ist ein technischer, denn je gleichmäßiger die Samen sind, desto genauer kann die Saatmaschine eingestellt werden und desto genauer ist im Anschluss die Ablage auf der Erde. Außerdem verfügt das Saatgut über eine hohe Keimfähigkeit, pro Saatkorn wächst eine Knolle.

Präzisionssaatgut: Radieschensamen

Die Aussaat: ab in die Erde!

Der Werdegang des Radieschens beginnt mit der Aussaat. Die erledigt der Landwirt mithilfe einer an den Traktor angehängten Maschine, die die Saatkörner ganz präzise in die Erde bringt. Das Herz dieser Maschine bilden die so genannten Säscheiben. Der Traktor treibt, vergleichbar wie ein Staubsauger, ein großes Gebläse an, welcher die Samenkörner an die Säscheibe ansaugt. Dort sind viele kleine Löcher angebracht, in welchen die Samenkörner durch den Sog hängen bleiben. Idealerweise ist so jedes Loch mit einem Samenkorn besetzt.

Der Landwirt fährt mit der Sämaschine langsam über den vorbereiteten Acker, die Säscheiben drehen sich und bringen die Samenkörner im idealen Abstand in die Erde. Dahinter werden die Körner im gleichen Arbeitsschritt von der Maschine "zugeschaufelt" und sind so mit Erde bedeckt.

Keimen und über sich hinaus wachsen

Nach nur kurzer Zeit keimen die Samenkörner und die Radieschen beginnen zu wachsen. Radieschen werden einjährig kultiviert, daher entwickeln sie sich rasch. Im Frühjahr und Herbst dauert es etwa acht Wochen, im Sommer nur etwa drei bis vier Wochen, bis sie geerntet werden können.

Unser Landwirt Anton Giner sieht nach, wie sich seine Radieschen im Folientunnel entwickeln. Noch sind die Knollen klein.

Ernte: s'is Zeit!

Die Landwirte haben alle Hände voll zu tun. Am Acker werden die geernteten Radieschen von Hand gebündelt, um dann zum Hof transportiert zu werden. Sie werden dann noch gewaschen und - in unserem Fall - geht der Weg gleichmal weiter, und zwar direkt ab in die Gemüsekiste.

Die Landwirte und Erntehelfer bündeln am Feld von Hand die Radieschen.

Frisch und knackig, vom Feld vor die Haustür. Wie sich's gehört!

Und dort endet dann der Weg unseres Tiroler Radieschens. Seinen großen Auftritt hat es schlußendlich auf unseren Tellern als Radieschenbrot, Aufstrich und Co. Mmmmmh!